Welche Aufgaben hat LIFE CrossBorderBog?
Nachdem Untersuchungen der Landschap Overijssel 2016 ergeben hatten, dass das Aamsveen und das Hündfelder Moor ein gemeinsames Hochmoorgebiet bilden, kam erstmals die Idee von grenzüberschreitenden Renaturierungsmaßnahmen auf. Die Stiftung Landschap Overijssel hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Ausarbeitung von Maßnahmen für das Aamsveen im Rahmen des Entwicklungsplans Natura 2000-Inrichtingsplan begonnen.
Die Biologische Station Zwillbrock hatte zu Beginn des Projekts LIFE CrossBorderBog noch kein Handlungskonzept für die Hochmoorrenaturierung im Hündfelder Moor. Nach Anregung der Provinz Overijssel wurde ein Konzept entwickelt und ein gemeinsamer LIFE-Antrag eingereicht. Nach der Gewährung von EU-Fördermitteln hat die Biologische Station Zwillbrock mit der Entwicklung eines eigenen – auf die Situation in Deutschland zugeschnittenen – Maßnahmenplans begonnen.
Die weiteren Vorbereitungen der Ausführung von LIFE CrossBorderBog übernehmen das deutsche und das niederländische Projektteam gemeinsam. Dies beinhalten zum Beispiel die Ausarbeitung technischer Lösungen, die Beschaffung von Materialien und Beratungsleistungen, die Erstellung einer gemeinsamen Planung und die Abstimmung der Kommunikation und des Wissensaustauschs. Weitere Elemente sind die Unterstützung im Rahmen des komplexen deutschen Genehmigungsverfahrens und die Entwicklung und Koordination eines gemeinsamen Monitoring-Systems.
Die Ausführung der geplanten Maßnahmen von LIFE CrossBorderBog verläuft auf den beiden Seiten der Grenze asynchron. Dies ist auf verschiedene Ursachen zurückzuführen. Die Hauptursache ist, dass die Landschap Overijssel bereits zu Projektbeginn einen detaillierten genehmigten Strukturplan (Inrichtingsplan) hatte. Außerdem gibt es gute befahrbare Wege zum und im Projektgebiet. Dies ermöglicht es dem niederländischen Team, fast unmittelbar nach der Zuschlagserteilung loszulegen.
Unterschiede der Maßnahmen ergeben sich vor allem daraus, dass in den jeweiligen Teilgebieten unterschiedliche Voraussetzungen bestehen. Daher müssen sich das niederländische und das deutsche Projektteam jeweils mit unterschiedlichen Fragen und Problemen beschäftigen, die dann wiederum zu unterschiedliche Maßnahmen führen.
Das Moor ist an vielen Stellen nach unten hin undicht und verliert daher auch vertikal Wasser in das unter dem Moor liegenden Grundwasser. Um diesen Wasserverlust zu reduzieren muss der Grundwasserstand innerhalb des Projekgebiets angehoben werden. Dazu wird eine Dichtwand in den Grundwasserabstrom östlich des Hündfelder Moores eingebaut. Dahinter wird das angestaute Grundwasser sowie das sich ansammelnde Oberflächenwasser wieder versickert, um hydrologische Veränderungen im Umfeld des Hündfelder Moores zu verhindern.
Die Arbeiten im Hündfelder Moor werden zwischen 2025 und 2027/28 in drei Phasen und drei Bauabschnitten ausgeführt. 2028/29 ist in der Planung als „Reservehalbjahr“ vorgesehen, um auf eventuelle Verzögerungen aufgrund zum Beispiel ungünstiger Witterungsverhältnisse reagieren zu können.
Die Arbeiten in Aamsveen beginnen 2024 und werden 2025 abgeschlossen.
Das niederländische und das deutsche Projektteam koordinieren ihre bestehenden Messungen und Beobachtungen im Hochmoorgebiet und entwickeln unter Leitung der Provinz Overijssel gemeinsam ein grenzüberschreitendes Monitoring-Netzwerk.
Das niederländische und das deutsche Projektteam arbeiten in den Bereichen Kommunikation und Wissensaustausch in Bezug auf (die Ausführung von) LIFE CrossBorderBog auf Grundlage eines gemeinsamen Konzepts zusammen. Dessen Umsetzung erfolgt unter Leitung der Provinz Overijssel. Es beinhaltet unter anderem eine Übersicht über alle Zielgruppen des Projekts bezüglich Kommunikation und Wissenstransfer und die gemeinsamen Instrumente und Veranstaltungen in diesen Bereichen.
Den Wissensaustausch im Rahmen von LIFE CrossBorderBog gestaltet unter anderem die Arbeitsgemeinschaft BOG4LIFE. Darin arbeiten 4 Hochmoor-Renaturierungsprojekte im Osten der Niederlande zusammen, und zwar: LIFE Multi-Peat (Naturschutzgebiet Witte Veen), Peat Pals for LIFE (Naturschutzgebiet Fochteloërveen) und AddMire LIFE (Naturschutzgebiet Engbertsdijksvenen).
Alle Projekte arbeiten im Grunde auf das gleiche Ziel hin: Hochmoorrenaturierung. Ihre Ausgangsbasis ist jedoch teilweise unterschiedlich. Außerdem befinden sie sich nicht alle im gleichen Ausführungsstadium. Die 4 Projekte haben im Rahmen von BOG4LIFE folgende Zielsetzungen: